Kirsten und Hanspeter: unsere Geschichte



Kirsten und ich begegneten uns genau in der Mitte zwischen Dänemark und Meiringen in Alfter bei Bonn. Meine Reise nach Alfter bei Bonn habe ich im Kapitel Alanus beschrieben. Hier die Geschichte von Kirstens Reise:

Kirsten war für einige Zeit in Holland bei einer Weberin tätig. Die nächste Etappe  des Lebens rief: Sie sollte an der Jugendschule ihres Vaters unterrichten und beschloss, mit dem Fahrrad nach Dänemark zu fahren.

 

Zur gleichen Zeit hatte ihr damaliger Freund, der Gitarrist Tom, in Deutschland eine neue Schule entdeckt, von der er wusste, dass sie genau dem Geist entsprach, der Kirsten begeistern würde. Er wollte sie unbedingt finden und sie dazu bewegen, ihre Reise zu unterbrechen und sich diese Schule anzuschauen.

 

Zu diesem Zweck rief er jede Jugendherberge auf dem Weg nach Dänemark an. Er wurde in Arnheim tatsächlich fündig und es gelang ihm, Kirsten zu überzeugen. Er reiste zu ihr und sie nahmen zusammen den Zug nach Alfter. Tom hatte richtig vermutet: Die Schule der 7 Künste  gefiel der lebendigen Dänin sehr und sie blieb. Die beiden bekamen ein Zimmer  in der "Villa", einer grossen Wohngemeinschaft von Studentinnen und Studenten.


Der unnahbare Schweizer


Nach einer enttäuschten Liebe in der Schweiz, war eine sehr wichtige Grundhaltung von mir folgende: "Ich werde nur arbeiten und Kunst machen! Es gibt keine Frauengeschichten!"

 

Meine Scheuklappen hinderten mich drei Monate lang , Kirsten, meine zukünftige Frau, zu bemerken und mit ihr in Kontakt zu treten. Auf der andern Seite hat sie einige Versuche unternommen, mit dem verschlossenen Kerl Verbindung aufzunehmen. 

 

Ich bemerkte halbbewusst, dass mich der feinsinnige Gitarrenkünstler Tom stets sehr misstrauisch und feindselig anschaute, wenn ich ihm begegnete, aber ich ahnte den Grund nicht. Kirsten wollte sich schon länger von ihm trennen, aber er wollte sie nicht jedem geben.

 

Kurz vor den Weihnachtsferien arrangierte Kirsten ein Treffen, bei dem mir langsam die Augen aufgingen. Doch es brauchte die Ferien und einen herzrührenden Brief von ihr, der mich in Bern erreichte, damit meine Schuppen langsam von den Augen zu rutschen begannen.... "Willst Du mit mir kämpfen?"  Das war der wichtigste Satz im Brief... 

doch dieser Satz liess sich auf verschiedene Weise verstehen...


"Wir wissen nichts, wir tun und werden!


Wieder in der Schule angelangt, verabredeten wir uns am 15.Januar 1975 um 14 Uhr zu einem Spaziergang im Wald. Drei volle Stunden waren wir zusammen schweigend unterwegs... nur der Innenraum klang und tönte: "Das ist deine Frau! Sage ja! Du weisst nicht, wie es kommen wird, du weisst nur, dass du willst. Die Tiefe und die Weite deines "Ja" kannst du spüren, sie sind so gross wie der Weltraum!"

 

 

Als wir die Schulgebäude wieder erreichten, war unser Bund beschlossene Sache. Die Zeit der Prüfungen konnte beginnen! Instinktiv schrieb ich damals die genauen Daten und die genauen Zeiten der Entscheidungen und Prüfungen in mein Tagebuch, mit der Absicht die Sternenschrift dieser Ereignisse dereinst zu entziffern.

 

Heute haben wir 44 Jahre gekämpft... selten gegeneinander, meistenteils miteinander für viele gute Sachen.

 

Mein Geburtstagsgedicht zum 1.Mai  2019:



Spielten die Sterne eine Rolle?


Nach der "inneren Heirat" am 15.Januar 1975. Kam die Zeit der Prüfungen. Tom sah mich von da an so hasserfüllt an, dass ich vermutete, er würde mich am liebsten umbringen.

 

Die Hauptprüfungen bestanden darin, loszulassen. Loslassen vom eigenen Ego-willen. Mein innerer Satz lautete: " Das ist so etwas Grosses und Sensibles, da darfst Du mit deinen kleinen Wünschen nicht dazwischenfunken. Überlasse alles den höheren Mächten, sei ganz wach und nimm dankbar an, was sie geben. Wenn es sein soll, dann wird  sich alles erfüllen, wenn es nicht sein soll, verzichte auf diese Verbindung!"

 

Ich habe real 3 mal wirklich verzichtet und es war nicht leicht! Ich war hellwach und registrierte alle Gedanken- und Gefühlsbewegungen. Es ging so weit, dass ich die entscheidenden Momente in meinem Tagebuch als Thema, als Datum und als exakte Uhrzeit  festhielt. Dies tat ich mit der Absicht, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, die Geschehnisse in späteren Jahren einmal astrologisch  deuten zu können, so ich mir dieses Wissen denn einmal angeeignet hätte.

 

Mein Erleben war: Das Geschehen mit mir, mit uns ist so mächtig und hat so tiefe Konsequenzen auf uns und andere Menschen, dass es nicht unserem kleinen, erlebbaren "Ich" entspringen kann, sondern aus schicksalshafter Tiefe geboren wird. Darum die Gewissheit:

 

                    Die Sterne spielen eine Rolle und einst werde ich wissen welche!


Was sagen die Sterne?


Am 10.Juni 2019 schrieb ich an meine Freundin Dora Hodel, die Astrologie studiert hat, folgendes Mail:

 

"Im Zusammenhang mit dem Geburtstag mache ich ein wenig Biographiearbeit. Im Jahre 1975 habe ich folgenschwere Entscheidungen getroffen (Ich erzähle sie Dir erst nach Deinem Blick auf die Sterne). Ich hatte damals die Astrologie oberflächlich begegnet und deshalb habe ich die genaue Uhrzeit ins Tagebuch geschrieben, mit der Absicht, später die Sternkonstellation dazu zu studieren. Ich bin jedoch zu wenig kundig, deshalb sende ich Dir die Zeichnungen, mit der Frage, ob Du mir etwas dazu sagen könntest. Danke"

 





Genau so war es!


Meine Antwort:

 

Liebe Dora,

 

Ganz grossen Dank für Deine Zeilen! Das hat sich gelohnt…. In Deinen Zeilen wird der Untergrund in der Begegnung mit Kirsten beleuchtet, ohne dass Du etwas davon wusstest!

 

Die „Entscheidung“ war unsere innere „Heirat“ und die "Prüfung", die Geschichte mit Tom, die Du in meinem Text auf der Internetseite lesen kannst!

 

Kirsten  ist ein wunderbarer „Stier“, am 1. Mai 1951 geboren! Wenn ich ihr Wirken an mir in einem Satz beschreiben sollte, würde der heissen:

 

„Danke Kirsten, Du hast meinen Himmel zu einer Erde gemacht!“

 

 

Herzlich 

 

Hanspeter